Sonne, Segeln, Ferien

 

 

Die schönsten Augenblicke haben es so an sich, dass sie im Nachhinein schwer in Worte zu fassen sind. Es fing eigentlich sehr geräuschvoll an, nämlich mit Fahrt unter Motor bis Brücke Lindaunis über eine spiegelglatte Schlei. Hinter der Brücke kommt ein leichter Wind auf, und ich setze Großsegel und Fock. Herrlich, die Ruhe ohne das Geknatter des Außenborders. Zunächst kaum ein Fortkommen, doch dann dreht der Wind und kommt jetzt achterlich.

Rundherum grüne Landschaft mit kleinen riedgedecken Fachwerkhäusern und gelegentlich ein kleiner Yachthafen. Die Schilfufer zeihen vorbei, und mit dem Rauschen des Kielwassers breitet sich eine wunderbare Ruhe und Zufriedenheit in mir aus. Flussähnlichen Charakter erhält die Schlei bei der Enge von Missunde, wo auf dem Campingplatz bei der Seilfähre reges Feierabendtreiben herrscht. Die Sonne steht schon tief. Dennoch entschließe ich mich, weiter durch die Große Breite nach Schleswig zu segeln. Der schöne Tag soll noch nicht zu Ende sein. In der Großen Breite frischt der Wind weiter auf, und die Sonne verschwindet endgültig hinter einer dichten, grauen Wolkenwand. Es fängt zu regnen an. Der Tag, der zunächst mit freiem Oberkörper begrüßt wurde, sieht mich nun im Ölzeug vermummt bei anbrechender Dunkelheit in den Hafen von Schleswig einlaufen. Jedenfalls hatte mein neues Toplicht die Freude, seinen Zweck erfüllen zu können.

 

Ab Missunde hatten einige Büchsen Bier zur Feier des schönen Segeltages beigetragen. Ein frisch gezapftes Bier vom Fass in der Kneipe des Yachthafens, von einer schönen blonden Schleswiger Maid gezapft, bildet den krönenden Abschluss. Der anschließende Bummel durch die Altstadt mit einer großen Pizza und einem guten Lambrusco sorgen vollends für die nötige Kojenschwere. Nachts regnet es kräftig, doch davon bekommt der Skipper nicht mehr allzu viel mit; er ist längst in süßen Träumen davon gesegelt, hin zu fremden Gestaden und, und, und ……..

Nächstes Kapitel.

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Wie die Welt aussieht hängt von der Perspektive ab, aus der heraus man sie betrachtet. © Gerhard Falk